Anstoß für die Arbeit war eine Vorstudie für den Trägerverein ‚Energiestadt‘ im Rahmen einer Fallstudie an der ETH Zürich. In der Schweiz wird Gemeinden und Städten das Label ‚Energiestadt‘ verliehen, wenn sie mehr als 50 Prozent bestimmter energiesparender Maßnahmen umsetzen. Wichtiger Bestandteil für den Erhalt des Labels ist die Information der Bevölkerung. Im Kanton Zug wurde diesbezüglich eine erhöhte Tätigkeit festgestellt. Aber: Führen die kommunikativen Maßnahmen zu einer besseren Informiertheit über das als Markenname verstandene Label ‚Energiestadt‘?
Eine repräsentative schriftliche Befragung im Februar/März 2005 in der Gemeinde Cham ergab: Das Label besitzt zwar einen hohen Bekanntheitsgrad, aber die wenigsten Befragten wissen, was es bedeutet. Auf der theoretischen Basis der Wissensklufthypothese wurde zudem getestet, ob sozioökonomischer Status, Motivation, Mediennutzung oder soziale Integriertheit in der Gemeinde die Informiertheit beeinflussen. Die Motivation wurde dabei ganz klar als treibende Kraft eruiert. Die Nutzung von Printmedien und höhere Bildung führten ebenfalls zu einer besseren Informiertheit über das Label. Soziale Integriertheit hatte keinen Einfluss auf die Informiertheit, wohl aber einen positiven Zusammenhang mit der Mediennutzung. Aus der Untersuchung wurde geschlossen, dass nicht neue Kommunikationskanäle genutzt werden sollten, sondern die alten überdacht und die Berichterstattung besser gestaltet werden müsste.
Wissensklüfte zum Thema Energie
Informiertheit der Bevölkerung bezüglich des Labels 'Energiestadt' in der Gemeinde Cham