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Wirtschaftsjournalismus zwischen Tradition und Innovation

Ein Überblick über die Wirtschaftsberichterstattung von Tageszeitungen mit formal-inhaltlicher Positionierung der Financial Times Deutschland

Der Markt für Wirtschaftsthemen hat seit Jahren Konjunktur. Darauf haben auch die Tageszeitungen reagiert. Viele bauten ihre Wirtschaftsteile aus; der Verlag Gruner + Jahr brachte im Februar 2000 zusammen mit dem Londoner Pearson-Konzern sogar eine neue Wirtschafts-Tageszeitung – die Financial Times Deutschland (FTD) – auf den Markt.

Der erste Teil der Arbeit beleuchtet die Wirtschaftsberichterstattung der Tageszeitungen aus verschiedenen Perspektiven. Nach einem historischen Überblick rücken die aktuelle Marktsituation und das Nutzungsverhalten der Leser in den Mittelpunkt. Als bedeutende Einflussgrößen werden dann Rahmenbedingungen der Berichterstattung erläutert. Eine Zusammenfassung der Befunde bisheriger Studien dokumentiert schließlich Merkmale und Besonderheiten der Wirtschaftsteile.

Der zweite Teil der Arbeit konzentriert sich auf die deutsche Financial Times. Mit Hilfe einer Inhaltsanalyse wird die Wirtschaftszeitung an den Wirtschaftsteilen überregionaler Tageszeitungen gemessen. Als Basis für die Untersuchung dienen von der FTD selbst formulierte Ziele, die sich auf Form und Inhalt der Berichterstattung beziehen. Überprüft werden diese Zielvorstellungen durch einen Vergleich mit der Wirtschaftsberichterstattung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, der Süddeutschen Zeitung und der Welt. Die Analyse mündet in eine formal-inhaltliche Positionierung der FTD.