Die zunehmende Luftverschmutzung erfordert eine Mobilitätswende, zu der jeder Mensch durch sein eigenes Verhalten beitragen kann. Wie massenmediale Informationskampagnen zum Thema Luftqualität auf umweltschützende Verhaltensabsichten von Rezipienten wirken, wird in dieser Arbeit untersucht. Postuliert wird, dass ein lokaler Bezug einer Kampagne und eine Zuschreibung der Verantwortung für das Umweltproblem auf den einzelnen Bürger diese Absichten steigern, indem Selbst-Involvement und wahrgenommene Selbstwirksamkeit erhöht werden. Die Ergebnisse eines quantitativen Online-Experiments unter 18- bis 30-jährigen Münchnern (N = 384) widerlegen die Hypothesen jedoch: Der räumliche Bezug und die Verantwortungsattribution einer fiktiven Facebook-Kampagne beeinflussten kaum, wie sich die Probanden umweltschützend zu verhalten beabsichtigten. Lediglich die Intentionen, umweltfreundliche Alternativen zum Auto (z.B. Carsharing) zu nutzen, waren entgegen der Hypothese bei Rezipienten einer internationalen Kampagne erhöht. Jedoch bestehen direkte Zusammenhänge zwischen den Personenfaktoren, die als Vermittler der Medieneinflüsse vermutet wurden, und umweltschützenden Verhaltensabsichten: Je persönlich relevanter das Thema Luftqualität für eine Person ist (Selbst-Involvement) und je stärker ihre Überzeugung ist, die Luftverschmutzung durch individuelles Verhalten abmildern zu können (Selbstwirksamkeit), umso größer sind ihre Absichten, sich für eine bessere Luftqualität einzusetzen.