Die vorliegende Arbeit untersucht im Rahmen einer Literatursynopse aus Ergebnissen fachübergreifender quantitativ-standardisierter Untersuchungen den Einfluss verschiedener Rezipientenmerkmale auf die Entstehung und die Qualität der Phänomene einer parasozialen Interaktion (PSI) und parasozialen Beziehung (PSB) von Zuschauern zu Medienfiguren im Fernsehen.
Die hierfür ausgewählten Studien befassen sich inhaltlich mit den Ausprägungen der Merkmale TV-Nutzung, Alter, Geschlecht, Bildungsgrad und Einsamkeitsempfinden befragter Rezipienten und erheben ihre Ergebnisse einheitlich mit Hilfe der PSI-Scale von Rubin, Perse und Powell (1985) bzw. deren deutsche Übersetzung von Uli Gleich (1995) im Original oder in modifizierter Form.
Als Ergebnis der Synopse lässt sich kein klares Rezipientenprofil aus einzelnen Merkmalsausprägungen ermitteln, das die Entstehung oder die Qualität einer PSI oder PSB zuverlässig vorhersagen könnte. Abgesehen von einem niedrigen Bildungsstand, dem unter den hier untersuchten Ausprägungen das verhältnismäßig größte Vorhersagepotential für PSI und PSB zugesprochen werden kann, scheint kein anderes soziodemografisches oder differentialpsychologisches Merkmal allein als eindeutiger PSI- oder PSB-Prädiktor auszureichen.
„Willst du mit mir gehen? Ja – Nein – Vielleicht?“ – Wie verschiedene Rezipienten-Typen mit Medienfiguren im Fernsehen interagieren.
Eine Literatursynopse zum Phänomen der parasozialen Interaktion und parasozialen Beziehung.