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Wie werden Constructive News umgesetzt?

Eine Untersuchung der Inhalte konstruktiver Journalismus-Angebote

Konstruktiver Journalismus setzt sich das Ziel, die vorwiegend negativ besetzten Medieninhalte sinnvoll mit lösungsorientierten Elementen zu ergänzen. Die Arbeit dient dazu, gesamtheitliche Aussagen zur Umsetzung dieses bisher vor allem theoretisch formulierten Konzepts sowie Besonderheiten einzelner konstruktiver Medienangebote zu erhalten. Hierzu werden die (Online-)Magazine Perspective Daily, Tea after Twelve, Kater Demos, enorm und die ZDF-Reportagereihe plan b mithilfe einer Inhaltsanalyse untersucht. Im Fokus stehen Elemente konstruktiver Berichterstattung, der Einfluss von Nachrichtenfaktoren und journalistische Qualitätskriterien.

Die ausführliche, kontextuelle Einbettung des Themas sowie das Aufzeigen verschiedener Perspektiven, Zukunftsvisionen und möglicher Lösungen für dargestellte Probleme fungieren entsprechend den Ergebnissen als Kern des konstruktiven Journalismus und dienen dazu, dem Publikum ein ganzheitlicheres Bild der Welt zu präsentieren. Perspective Daily zeichnet sich durch eine hohe Interaktivität mit ausgeprägter Kommentarkultur, wissenschaftliche Quellen und, wie auch plan b, das Aufzeigen konkreter Handlungsoptionen für das Publikum aus. Die zwei genannten Medienangebote setzen konstruktive Elemente am stärksten um, während Kater Demos und enorm die geringste Ausprägung aufweisen. Durch diese Umsetzung und die Valenz der Inhalte lässt sich enorm als konstruktiv-positiver und Kater Demos als konstruktiv-kritischer Journalismus einordnen.