transfer 21(1) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Wie über die Nutzung von Musikstreaming entschieden wird

Eine Befragung seiner Premium-, Free- und Nicht-Nutzer

Nach einer Halbierung des Umsatzes seit 1997 sucht die Musikindustrie weiter nach einem Weg aus der Krise. Nun sorgt Musikstreaming für Wachstum, aber seine Anbieter machen Verluste. Um profitabel zu werden, müssen sie zahlende Abonnenten gewinnen. Bisher sind die Nutzung von Musikstreaming und seine Einflussfaktoren kaum untersucht. Diese Forschungslücke schließt die Arbeit. Ausgehend von der Theory of Planned Behavior wird ein Verhaltensmodell aufgestellt, das erklären soll, warum Rezipienten Musikstreaming kostenpflichtig, kostenlos oder gar nicht nutzen. Die empirische Überprüfung des Modells anhand von Befragungsdaten von 672 Premium-, Free- und Nicht-Nutzern belegt, dass seine kognitiven und nicht-kognitiven Faktoren die Nutzungsentscheidung zu großen Teilen erklären können. In einer vertiefenden Analyse werden die unterschiedlichen Erwartungen der Nutzergruppen an Musikstreaming identifiziert. Aus den umfassenden Befunden werden Implikationen für Forschung und Praxis abgeleitet.