Die Studie soll am Beispiel der US-amerikanischen Fernsehserie Gilmore Girls Anhaltspunkte liefern, ob gemeinsamer Fernsehkonsum Auswirkungen auf familiäre Strukturen hat und wie diese ggf. geartet sind. Zur Beantwortung der Forschungsfragen wurden insgesamt 16 medienbiografische Leitfadeninterviews mit Müttern und Töchtern, die die Serie gemeinsam rezipieren oder rezipiert haben, durchgeführt. Alle Frauen haben ihrer Meinung nach in Bezug auf ihre Mutter-Tochter-Beziehung davon profitiert, gemeinsam Gilmore Girls zu schauen. Die Rezeption wird als Mutter-Tochter-Zeit beschrieben, und auch im gemeinsamen Alltag besitzt die Serie einen gewissen Stellenwert. Die Befragten berichten davon, in vielen Alltagssituationen an Szenen aus der Serie erinnert zu werden und sich dann mit ihrer Mutter/Tochter darüber auszutauschen. Insgesamt zeigen die Interviews, dass Fernsehen als familiäre Aktivität bei Mutter und Tochter großes Potenzial bietet, um Familienstrukturen und die Bindung zueinander zu stärken.