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Wie die „auto, motor und sport“ die Lösungen des Ölproblems im Vergleich zum Ressourcenverschwender Geländewagen diskutiert

Wegen der vielfältigen Dimensionen des Ölproblems – der Endlichkeit der Ressourcen, der Abgase oder der finanziellen Belastungen von Pendlern zum Beispiel – liegt der Gedanke nahe, dass die „auto, motor und sport“ in ihrer Berichterstattung, ähnlich wie bei der passiven Sicherheit, positiv und fordernd argumentieren müsste, wenn es um die automobilen Lösungen eben dieses Problems geht. Gleichzeitig wäre es nur logisch, wenn ressourcenverschwendende Autos wie Geländewagen harscher Kritik ausgesetzt wären.
Um zu untersuchen, wie die „auto, motor und sport“ die Lösungen des Ölproblems im Vergleich zum Ressourcenverschwender Geländewagen diskutiert, wurde eine Stichprobe aller relevanten Texte aus dem Jahr 2005 einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Durch die Untersuchung lassen sich im Kern folgende Aussagen machen: Die Geländewagen werden zwar wegen ihres hohen Spritverbrauchs gerügt. Der Effekt ist jedoch klein angesichts der Bilder von Macht, Überlegenheit und Leistung, mit denen diese Autos belegt werden. Gleichzeitig fallen die Texte über spritsparende Konzepte durch die Abwesenheit einer solchen Emotionalität auf. Trotz teilweise immenser Vorteile bei Verbrauch und Emission überwiegen in der Berichterstattung Skepsis und Vorsicht.
Allerdings bleibt es eine offene Frage für die zukünftige Forschung, ob über spritsparende Lösungen des Ölproblems nur deswegen so zurückhaltend berichtet wird, weil sie selten aus deutscher Produktion stammen.