Durch omnipräsente Werbung und Forderungen nach Schutz für Kinder vor deren manipulativer Wirkung, ist es relevant wie Heranwachsende Werbung tatsächlich wahrnehmen und damit umgehen. Die Arbeit thematisiert, ob und wie Kinder ihr Persuasionswissen bei Werbekonfrontation einsetzen. Die forschungsleitenden Fragen der Studiensynopse sind (1) wodurch Persuasionswissen bei Kindern aktiviert wird und (2) welche Konsequenzen dies in ihrem Umgang mit Werbung hat. Als theoretische Grundlage dient das Persuasion Knowledge Model von Friestad und Wright (1994). Zunächst werden die Erwerbsfaktoren von Persuasionswissen und dessen Verwendung erörtert sowie eine Parallele zur Werbekompetenz gezogen. Die Studienauswahl der Synopse beschränkt sich auf Arbeiten, die sich mit Fernsehwerbung und Advertising-Games beschäftigen. Es zeigt sich, dass Kinder ab einem bestimmten Alter durch ihr Persuasionswissen die Fähigkeit besitzen, Werbung elaboriert zu verarbeiten und ihre Absichten sowie Taktiken in einem gewissen Maße zu durchschauen. Die Aktivierung und Verwendung ist vom Alter sowie den verfügbaren kognitiven Fähigkeiten abhängig, bedarf jedoch meist eines äußerlichen Reizes. Der Vergleich zwischen Advergames und TV-Werbung zeigt, dass hohes Involvement das Zurückgreifen auf Persuasionswissen einschränkt. Nicht immer hat die Aktivierung auch Verhaltenskonsequenzen. Meistens lässt sich aber eine Verminderung der Werbeanfälligkeit als kognitives Schutzschild der Heranwachsenden feststellen.