transfer 13(4) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Wer nutzt nonlineare Medien?

Ein Überblick über konventionelle Publikumstypologien

Durch die Ausdifferenzierung des Angebots und die damit einhergehende Fragmentierung des Publikums werden konventionelle Publikumstypologien vor neue Herausforderungen gestellt, denn Mediennutzer lassen sich nur dann sinnvoll in Gruppen einteilen, wenn noch ausreichend homogene Nutzungsmuster identifiziert werden können. Gerade die Fragmentierung des Publikums wirft die Frage auf, ob Nutzer nonlinearer Medien in eine der bereits bestehenden Publikumstypologien integrierbar sind bzw. ob Typologien genügend Erklärungskraft besitzen, die Nutzung nonlinearer Medien zu begründen. In der vorliegenden Arbeit gelang es nach der theoretischen Aufarbeitung des Konstruktes der Publikumstypologie schließlich, die Nutzer nonlinearer Medien in bestehenden Typologien zu verorten, wenn auch die einzelnen Typenbeschreibungen der etablierten Typologien nicht explizit auf die Nutzer nonlinearer Medien ausgelegt sind. Zwar weisen die unterschiedlichen Variablen, die zur Erklärung von Mediennutzungsverhalten herangezogen werden, unterschiedliches Potential auf, dennoch berücksichtigen die etablierten Typologien zu wenig unterschiedliche Merkmalsbereiche um die komplexen Merkmale von Nutzern nonlinearer Medien adäquat abbilden und erklären zu können. Unter Berücksichtigung der Aufwand-Leistungs-Rechnung sind Typologien somit nur bedingt geeignet, das Nutzungsverhalten hinsichtlich nonlinearer Medien zu erklären.