Das gemeinhin als „vierte Gewalt“ bezeichnete System der Massenmedien trägt gemäß seiner programmrechtlich festgelegten öffentlichen Aufgabe für eine angemessene Politikvermittlung Sorge. Gleichzeitig bedingte die Einführung des dualen Rundfunksystems eine grundsätzliche Neuordnung der Medienlandschaft und führte neben einem kontinuierlichen Rückgang der politischen Informationsleistung zur Herausbildung neuer Formate, die sich unter dem Begriff Infotainment zusammenfassen lassen. Diese Arbeit setzt sich zum Ziel zu untersuchen, ob die Vermittlung politischer Inhalte in diesen unterhaltungsorientierten Informationsformaten zu einer Zunahme von politischem Wissen seitens der Rezipienten führt. Dabei werden zunächst die Begriffe Infotainment und seine Unterkategorien sowie Wissen definitorisch festgelegt. Im Anschluss daran folgt zur besseren Beschreibung des politischen Lernens eine Einordnung der verschiedenen Infotainmentformate mit Hilfe des Sphärenmodells von Schwer und Brosius. Der Fokus liegt auf der literatursynoptischen Untersuchung von Studien, die sich mit den Auswirkungen des Soft-News-Konsums auf das politische Wissen der Rezipienten beschäftigen. Dabei ergab sich, dass der Konsum von Infotainmentformaten nur geringen Einfluss auf die politische Informiertheit der Zuschauer ausübt, dabei aber viele intervenierenden Variablen wie politisches Interesse, Darstellungsform und demographische Merkmale eine große Rolle spielen.