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Welche Rolle spielte Instagram für die Black Lives Matter Bewegung nach dem Tod von George Floyd?

Im Mai 2020 wurde die Welt Zeuge, wie der Afroamerikaner, George Floyd, von dem weißen Polizisten, Derek Chauvin, getötet wurde. Eine Passantin filmte, wie der Polizist neun Minuten lang auf Floyds Hals kniete und veröffentlichte das Video auf ihrem Facebook Account. Innerhalb von kurzer Zeit ging es viral: Floyds Tod dominierte die sozialen Medien und hielt sich konsequent über mehrere Wochen auf verschiedenen Plattformen. Die massive Black Lives Matter Bewegung, die daraufhin folgte, wird häufig beschrieben als eine der größten in der Geschichte der Vereinigten Staaten.

Das Ziel der Arbeit ist es den Zusammenhang zwischen sozialen Medien und der Black Lives Matter Bewegung besser zu verstehen. Dafür wurde der Fokus auf die Plattform Instagram gelegt, da diese in Relation mit sozialen Bewegungen bisher wenig erforscht wurde. Relevante Theorien für die Untersuchung sind der Two-Step-Flow von Lazarsfeld und das Civic Voluntarism Model von Verba et al.
Mit Hilfe einer qualitativen Inhaltsanalyse wurden Posts von den Sängerinnen Billie Eilish und H.E.R Music sowie die des Politikers Bernie Sanders und des Aktivisten Shaun King untersucht. Es wurden alle Beiträge in Betracht gezogen, die in den ersten zehn Tagen nach Floyds Tod gepostet wurden. Thematisch setzten sich diese mit Floyds Tod/Leben, der Black Lives Matter Bewegung und Rassismus/Polizeigewalt gegenüber schwarzen Personen auseinander. Die Beiträge wurden in den Kategorien Engagement, Art des Beitrages und Sprache untersucht.

In den Ergebnissen ließ sich festhalten, dass die Opinion Leader ihre Reichweite nutzten, um emotionale Beiträge mit ihren Follower*innen zu teilen und diese aufzufordern, die Bewegung zu unterstützen. Es wurden Illustrationen, Infografiken, und ausdrucksstarke Fotos und Videos genutzt, um das Thema vereinfacht darzustellen. Die Meinungsführer machten es sich zur Aufgabe die Wahrheit aufzudecken und andere über die Ungerechtigkeiten aufzuklären. Mit Hilfe des Civic Voluntarism Models konnte die Vermutung aufgestellt werden, dass die Opinion Leader ihre Fans mit ihren Posts überzeugen konnten, selbst aktiv zu werden.