transfer 17(1) » Medienökonomie

Weg mit dem „Zwangs-Pay-TV“!?

Eine empirische Untersuchung zur Einstellung junger hochgebildeter Rundfunkteilnehmer zu den Rundfunkgebühren

Die Arbeit geht der Frage nach, welche Einstellung junge hoch gebildete Rezipienten zu den Rundfunkgebühren haben und welche Faktoren diese beeinflussen. Dazu wurde eine standardisierte, quantitative Online-Befragung unter 19- bis 29-jährigen Studenten durchgeführt.
Dabei wurde herausgefunden, dass die Befürwortung der Rundfunkgebühren umso stärker ist, je mehr jemand die Rundfunkgebühren als eine nutzungsunabhängige Abgabe versteht und diesen damit eher eine qualitätssichernde und gesellschaftlich-normative Funktion zuweist (1), je besser er das Angebot der öffentlich-rechtlichen Anstalten bewertet (2) und je stärker seine Affinität zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist (3).
Die Zahlungsbereitschaft der Studenten konnte aber weder durch diese Faktoren noch durch die Befürwortung der Rundfunkgebühren zufriedenstellend erklärt werden. Die große Anzahl vermeintlicher „Trittbrettfahrer“ (ca. 30 % der Teilnehmer) schließlich unterstreicht das Erfordernis der Neugestaltung des Gebührensystems.