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Was versteht man unter »Issues Management« und welche Rolle spielt Öffentlichkeit bei diesem Prozess?

Die Arbeit verfolgt das Ziel, einen fundierten Überblick über die Kernelemente des Issues Managements zu geben und das Konzept dabei vor dem Hintergrund der Öffentlichkeit als Unsicherheits- bzw. Ungewissheitsproduzent zu betrachten.
Der von der dynamischen Umwelt induzierte Wandel ist hier insofern der zentrale Ausgangspunkt, als dass dieser die von Organisationen angestrebte Planbarkeit gefährdet. Das Issues Management kann wiederum dazu beitragen, ein gewisses, jedoch kein absolutes Maß an Sicherheit zu induzieren. Dabei ist es der Weick‘sche Prozess des Organisierens (1985), der für die entsprechende theoretische Fundierung herangezogen wird. Denn Weick legitimiert nicht nur das Streben nach Planbarkeit, sondern bietet zudem relevante Handlungsempfehlungen für die Praxis. Die angestrebte Sicherheit wird beim Issues Management konkret durch das Prozess Modell von Chase und Jones (1979) widergespiegelt, das den Ungewissheiten standardisierte Schritte entgegenstellt. Dass dieses hohe Maß an Planbarkeit in der Realität jedoch nicht eins zu eins umgesetzt werden kann, zeigt das Praxisbeispiel der BWM Group. Schließlich verrät ein Blick in die Zukunft des Issues Managements, dass dessen offenes Potential vor allem im Kontext der Krisenkommunikation steckt. So ist es neben der benötigten Unterstützung von PR-Praktikern also der interdisziplinäre Einsatz, der zukünftig für die Verbreitung des Issues Managements entscheidend ist.