Die vorliegende Studie untersucht das Fandom der südkoreanischen Band BTS, die sogenannte BTS ARMY. Die Fans der Band stechen durch ihr starkes Engagement auf, das teilweise aktivistische Züge annimmt. Besonders im Kontext der Black-Lives-Matter-Bewegung sorgte das Fandom unter anderem durch seine intensive Spendenbereitschaft für große Aufmerksamkeit. Basierend auf dem Konzept der parasozialen Beziehung und den Theorien kollektiven Verhaltens sollen die Motivatoren für das Fan-Engagement, das weit über gewöhnliche Fanaktivitäten hinausgeht, erschlossen werden. Zur Erweiterung der bisherigen Forschung rund um das kollektive Verhalten wurden zusätzlich zu den klassischen Einflussfaktoren der gruppenbasierten Emotionen, kollektiven Wirksamkeit und Identifikation, die Beziehung zu einer Band, also Personen, erfasst. Zudem wurde speziell das Gefühl der Bewegtheit beleuchtet, das in aktuelleren Studien als alternativer emotionaler Pfad nachgewiesen werden konnte (Landmann & Rohmann, 2020). Zur Untersuchung wurde eine quantitative Online-Befragung durchgeführt (N = 734). Da es sich um eine globale Befragung handelt, liegt keine rein deutsche Stichprobe vor. Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass es vor allem das Gefühl ist, zusammen etwas erreichen zu können, das die Bereitschaft zum Engagement erhöht. Doch auch die Identifikation als Teil der ARMY, die starke Bindung zu BTS sowie die Wahrnehmung ähnlicher Werte und positive Affekte wirken sich auf das kollektive Verhalten der BTS ARMY aus. Die vorliegende Arbeit legt nahe, dass Identifikationsfiguren wie InfluencerInnen oder Stars für junge Menschen, die sich online engagieren, eine durchaus wichtige Rolle spielen.
Was motiviert die BTS ARMY?
Eine quantitative Untersuchung zu parasozialen Beziehungen und kollektivem Verhalten eines Fandoms