Mittels theoretischer und empirischer Annäherung wird die Beziehung von Bild und Bildbeschriftung im Kontext der postmodernen Kriegsfotografie untersucht. Als Untersuchungsobjekt fungiert die Bildberichterstattung der österreichischen Tageszeitungen „Der Standard“, „Die Presse“, „Der Kurier“ sowie „Die Krone“ während der Kriege im Irak 1991 und 2003 sowie in Afghanistan 2001.
Die These der Arbeit lautet: Wenn einem Bild eine Bildlegende beigefügt wird, dann verfügt diese über die Fähigkeit, den Rezeptionskontext des Bildes interpretativ zu verändern.
Mittels einer dreistufigen Inhaltsanalyse wurde das Gesamtkontingent an publizierten Kriegsfotografien pro Medium und Intervall auf identes Bildmaterial untersucht. Wenn idente Bilder gefunden wurden, wurde der bildbeschreibende Kontext der jeweiligen Bildlegenden kategorisiert und hinsichtlich differenten Aussagen zum visuellen Bildinhalt untersucht.
Die Ergebnisse zeigen, dass in allen drei Untersuchungsintervallen Bildpaare erhoben wurden, deren Bildlegenden zueinander in niedriger, mittlerer oder hoher Differenz standen. Die These der interpretativen Veränderung des Bildkontextes durch die Bildlegende konnte verifiziert werden.
„Wahre Bildlegenden“
Eine Studie über die interpretative Verwendung der Bildlegende im Kontext der postmodernen Kriegsfotografie.