Seit April 2010 ist Apples iPad auf dem Markt. Der Tablet-PC löste einen lange vermissten Optimismus in der Verlagsbranche aus. Die Hoffnung auf bezahlte Digitalinhalte trieb auch die deutschen Verleger an. Unzählige Formate wurden veröffentlicht. Auch der Kölner Stadt-Anzeiger (KStA) bietet seit November 2010 ein iPad-Format an – damals die bundesweit erste multimediale Ausgabe einer Regionalzeitung.
Das Format diente der Arbeit als Forschungsgegenstand. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand dabei der Prozess der Formatentwicklung. Unter der übergeordneten Fragestellung „Wie kann der Prozess einer iPad-Formatentwicklung optimiert bzw. verbessert werden?“ stellte der Autor Forschungsfragen zu Festlegungen, Organisation, Schwierigkeiten und Zukunftsorientiertheit auf.
Für die Analyse führte der Autor qualitative Interviews mit sieben Beteiligten und setzte die Methode des problemzentrierten Interviews ein.
Die Untersuchung ergab, dass der Hype um das iPad, die Aussicht auf ein neues Geschäftsmodell und die Innovationskraft des Projekts den KStA das Format entwickeln ließen. Die Entwicklung wurde als Projekt in Arbeitsgruppen und ohne Gesamtverantwortlichen organisiert. Das iPad-Team wurde schnell in die Redaktion eingegliedert, beim Thema Marketing gab es Probleme. Das Format ist zukunftsfähig, sofern es sich (ständig) weiterentwickelt.
Zumindest aus Image-Gründen scheint es sich für den KStA gelohnt zu haben, der wirtschaftliche Erfolg ist noch nicht absehbar.
„Von null auf App“
Prozess der iPad-Formatentwicklung beim Kölner Stadt-Anzeiger (KStA)