In meiner Arbeit wollte ich herausfinden, wie das relativ neue Genre der elektronischen Musik, vor allem die neuen Subgenres, mit der Identität der Befragten, also mit dem Habitus und dem Ausmaß der Kapitalsorten, über die sie verfügen, zusammenhängt.
Ich wollte herausfinden, wie sich der Alltag eines Konsumenten elektronischer Musik gestaltet, was ihn dazu bewegt, diese zu hören, wie wichtig ihm diese ist, ob er diese nur zu Hause hört oder aktiv an Events teilnimmt, ob er dadurch sein Ansehen steigert und was letztlich seinen Umgang mit elektronischer Musik beeinflusst. Die Arbeit stützt sich auf Pierre Bourdieus Habitus-Feld-Theorie sowie auf seine Kapitaltheorie.
Ich habe mich für qualitative Leitfadeninterviews entschieden, um tiefere Einblicke in den Alltag und das Leben der Untersuchten zu bekommen und um Verhaltensmuster, Bewertungen und Motive analysieren zu können.
Den Stellenwert der elektronischen Musik im Leben des Konsumenten kann man an der Intensität der Auseinandersetzung mit ihr ablesen, aber auch an der Umgangsweise mit ihr.
Der wichtigste Einflussfaktor auf den Umgang mit elektronischer Musik ist das Ausmaß an legitimem kulturellem Kapital (etwa Bildung). Dieses beeinflusst das Verständnis der Musik auf einer tieferen Ebene (die sekundäre Sinnschicht) und die Auswahl eines Subkulturclubs als Ort des Treffens für ein anspruchsvolleres, intellektuelleres und alternativer eingestelltes Publikum oder die Auswahl einer Großraumdiskothek als Szene des Mainstreams.
Von den Clubs bis hin zur Forschung
Eine qualitative Studie zum Umgang mit elektronischer Musik