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Vom Comedian zum Watchdog

Wie die Präsidentschaft von Donald Trump Late-Night-Comedy in den USA verändert hat

Die US-amerikanische Gesellschaft gilt unter der Präsidentschaft Donald Trumps als gespaltener denn je. Auch den Medien wird attestiert, dass sie eine Polarisierung von Demokraten und Republikanern noch befeuern. Vor diesem Hintergrund untersucht die Arbeit, inwieweit sich politische Bezüge und Darstellungsstrategien in Late-Night-Comedy Sendungen während des Wahlkampfs 2016 sowie in den ersten Monaten von Trumps Präsidentschaft verändert haben. Welche Hinweise gibt es für eine Politisierung der Late-Night-Comedy? Die Monologe aus drei quotenstarken Comedy-Sendungen, werden in der Arbeit einer qualitativen Inhaltsanalyse unterzogen. Der Fokus der Analyse liegt auf Motiven der Polarisierung, dem Kommunikationsstil und der inhaltlichen Komplexität der Monologe. Als theoretische Grundlage der Analyse spielen die Unterscheidung von Humor und Satire sowie die Merkmale von Soft und Hard News eine wichtige Rolle. Die Arbeit zeigt, dass sich die drei Comedy-Formate in unterschiedlichem Umfang politisiert haben. Die scharfe Kritik an Trump weist darauf hin, dass die Satire den bisher vorherrschenden seichten Humor der Comedy im amerikanischen Late-Night-TV abgelöst hat. Comedians spielen heute eine Rolle als außerparlamentarische Opposition gegen Trump.