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Virtuelle Realität im World Wide Web

Theoretische Konzeption, Design und Nutzung interaktiver VR-Anwendungen im WWW am Beispiel des Virtuellen Rundgangs der Ludwig-Maximilians-Universität München

Die zunehmende Verbreitung leistungsstarker PCs und deren Vernetzung durch das Internet schaffen eine Grundlage für den Einsatz von VR-Technologien auf breiter Basis. Dies ermöglicht es VR, sich zu einem Mittel multimedialer Massenkommunikation zu entwickeln.
Um hierfür ein theoretisches Fundament zu bilden, wurden Modelle der kognitionspsychologischen Human-Computer-Interaction mit Ansätzen zur multimedialen Informationsvermittlung und Grundlagen der VR-Forschung verknüpft.
Auf dieser Basis war explorativ zu untersuchen, was sich Nutzer von einer multimedialen VR-Anwendung im Web erwarten, und wie sie ein solches System nutzen und beurteilen. Neben der Informationsvermittlung wurde insbesondere auf den Aspekt der räumlichen Orientierung eingegangen.
Mit 65 Probanden wurde eine Befragung in Kombination mit einer Beobachtung durchgeführt. Als Untersuchungsobjekt diente der Virtuelle Rundgang der Ludwig-Maximilians-Universität München (VRLMU).
Ergebnisse: Von einer multimedialen VR-Anwendung im WWW erwarten sich die Nutzer ein umfassendes, klar strukturiertes und leicht zu bedienendes Informations- und Orientierungssystem mit guter Visualisierung. Der VRLMU kann diese Ansprüche größtenteils erfüllen und wird vorwiegend positiv bewertet. Bei Nutzung des VR-Systems zur Informationsgewinnung und zur räumlichen Orientierung zeigen sich unterschiedliche Navigations- und Handlungsstrategien. Insgesamt wird ein starkes massenkommunikatives Potential multimedialer VR-Anwendungen deutlich.