Die Arbeit befasst sich mit der Frage, ob für den internationalen Markt produzierte und kommerziell höchst erfolgreiche Videospiele des Genres Military-Shooter, wie Battlefield 3, Elemente beinhalten, die als amerikanische Militärpropaganda angesehen werden können.
Ähnlich wie in anderen Videospielen, die durch Autoren der Game Studies in diesem Punkt kritisiert wurden, wird in Battlefield 3 ein aktueller, realpolitischer Konflikt – zwischen den USA und dem Iran – auf eine einseitige, amerikanisch geprägte Sichtweise inszeniert. Dabei wird den Spielern in einem fiktiven Szenario eine unmittelbare Bedrohung der westlichen Welt durch iranische Atomwaffen suggeriert und ein nuklearer Anschlag auf die Stadt Paris dargestellt.
Bezugnehmend auf den kommunikationswissenschaftlichen Forschungsstand zum Propagandabegriff definiert der Autor sieben Prüfkriterien, die als Indikatoren für Propaganda in Medienerzeugnissen, wie z.B. Videospielen, dienen. Mit Hilfe dieser Prüfkriterien wird am Beispiel Battlefield 3 gezeigt, dass das Medium Videospiel aufgrund seiner Interaktivität sowohl auf Ebene der fiktionalen Erzählung, wie auch auf Ebene der Spielperspektive und -mechanik in der Lage ist, propagandistisch anmutende Inhalte zu transportieren. Für eine Propagandawirkung ist allerdings ein komplexes Zusammenspiel aus vermittelten Inhalten, deren Sendern und gesamtgesellschaftlichem Kontext nötig. Daher kann die Forschungsfrage nur unter Vorbehalt beantwortet werden.
Videospiele als Trägermedium für Kriegspropaganda?
Einflüsse amerikanischer Militärpropaganda im Videospielgenre des Military-Shooters am Beispiel von Battlefield 3