transfer 12(3) » Rezeptions- und Wirkungsforschung

Verzerrte Wahrnehmung

Wie mediales Framing die Erinnerung an real erlebte Ereignisse beeinflusst

Wenn wir Medien konsumieren, werden wir ab und zu an eines unserer zahlreichen Erlebnisse erinnert. Doch wer sagt, dass uns unsere Erinnerung nicht täuscht? Dass wir uns möglicherweise an Details erinnern, die gar nicht stattgefunden haben, weil wir durch diese externen Informationen unser Erlebnis anders rekonstruieren, als es sich tatsächlich zugetragen hat? An dieser Stelle kommt das Thema dieser Arbeit ins Spiel: Es lautet „Verzerrte Wahrnehmung“ und behandelt die Frage, wie mediales Framing die Erinnerung eines Rezipienten an ein Ereignis beeinflusst, das er selbst miterlebt hat. Im ersten Teil dieser Arbeit geht es darum, wie gemäß der Schema- Theorie aus der Kognitions- Psychologie, die als theoretischer Unterbau dient, Informationen im Gehirn verarbeitet und gespeichert, sowie Erinnerungen abgerufen werden. Daraufhin wird erläutert, was mediales Framing bedeutet. Im dritten Teil werden beide Forschungsbereiche systematisch zusammengeführt und die Frage behandelt, ob und unter welchen Umständen mediales Framing tatsächlich die Erinnerung an real erlebte Ereignisse verzerren kann. Dabei werden verschiedene Faktoren definiert, die für die Erinnerung eine Rolle spielen. In einem kurzen Abschnitt werden dann die Schwächen der Schema- Theorie dargelegt, sowie kurz andere mögliche theoretische Konstrukte der Informationsverarbeitung behandelt, um schließlich zu einem Fazit und Ausblick zu kommen.