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Unzureichend gekennzeichnete und ungekennzeichnete Werbung in Printmedien

Ausgehend von einer Ökonomisierung der Medien entwickelte sich eine Werbeform, die es dem Leser nicht ermöglicht, diese als Werbung eindeutig zu identifizieren. Ungekennzeichnete Werbung in Printmedien zielt darauf ab, den Rezipienten zu täuschen und unterwandert dabei die Integrität der Medien. Ausgehend von dieser Problematik setzte sich diese Arbeit in Form einer Zeitungsanalyse mit Fällen von unzureichend gekennzeichneter und ungekennzeichneter Werbung auseinander. Dabei wurden zwei Wochen der fünf reichweitenstärksten Tageszeitungen Österreichs untersucht. Insgesamt wurden dabei 476 Fälle erhoben. Dies stellt aber nur die Grundlage dar, um in weiterer Folge die Funktionalität der Medienselbstkontrollorgane (Presserat und PR-Ethik-Rat) anhand von Anzeigen und Expertenfragebögen offenzulegen und kritisch zu hinterfragen. Dabei werden die Verfahrensweise und die ethischen Beurteilungskriterien in den Interessensfokus gerückt. In weiterer Folge wurden die Ergebnisse der Zeitungsanalyse bei den zuständigen Landespolizeidirektionen angezeigt und mit einem Expertenfragebogen die Transparenz und Beurteilungskriterien des staatlichen Sanktionsmechanismus offengelegt. Zusammengefasst: Unzureichend gekennzeichnete und ungekennzeichnete Werbung sind täglicher Bestandteil der Printmedien. Die Medienselbstkontrolle ist aufgrund ihrer ethischen Bewertungsgrundlage und Verfahrensweise unzeitgemäß. Die staatliche Sanktionierung ist unprofessionell und intransparent.