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Untersuchung der habituellen Faktoren von in Deutschland geförderten Regisseuren

Das deutsche Kino ist in den vergangenen Jahrzehnten immer wieder für die Filme, die es hervorbrachte, kritisiert worden. Mittelmäßigkeit und mangelnde Vielfalt waren dabei nur zwei von einer ganzen Reihe von Vorwürfen. Gleichzeitig erfreut sich das Medium Film großer Beliebtheit und besitzt somit eine nicht zu verachtende gesellschaftliche Wirkkraft. Die Realisierbarkeit von Filmprojekten hängt stark von der Verfügbarkeit finanzieller Mittel ab, weshalb entsprechende Förder-Institutionen eine starke regulatorische Machtposition im komplexen strukturellen Gefüge der Filmproduktion einnehmen. Die Arbeit befasst sich mit der Frage, welche Regisseure – und demnach welche Filme – in Deutschland eine Förderung erfahren und somit realisiert werden können.
Dazu werden auf einer ersten Stufe neun Regisseure nach dem Kriterium der zuteil gewordenen Förderung ausgewählt. Diese werden auf einer zweiten Stufe durch eine qualitative Dokumentenanalyse, basierend auf Bordieus Theorie der Praxis, analysiert.
Daraus ergibt sich als Ergebnis eine Dreiteilung der untersuchten Regisseure. Sie spiegelt sich vor allem wider in den Faktoren der künstlerischen Ausbildung, der realisierten Genres und des Anspruches des Regisseurs sowie der erhaltenen Förderung.