Unterhaltung spielt eine immer größere Rolle in den Medien, sowohl Angebot, als auch Nachfrage steigen stetig. Die Kommunikationswissenschaft sucht nach den Gründen für dieses Phänomen. Was in der Literatur bisher fehlt, ist eine Erklärung auf Basis zentraler, menschlicher Lebensmotive. Die interdisziplinäre Arbeit schlägt daher eine Brücke zur Psychologie, indem sie die 16 grundlegenden Lebensmotive des amerikanischen Psychologen Reiss aufgreift. Die zentrale Forschungsfrage ist, wie man Reiss‘ Theorie auf die Unterhaltungsforschung übertragen kann.
Dafür wird zunächst ein Überblick über die psychologische Theorie und ihre 16 Lebensmotive gegeben. Im zweiten Schritt zieht die Autorin die medienzentrierte, anthropologische sowie die rezeptionsorientierte Unterhaltungsforschung für ihren Vergleich heran, wobei zentrale Theorien von Zillmann und Früh miteinbezogen werden. Die Literaturarbeit endet mit einer Verdichtung und Gegenüberstellung der verschiedenen Sichtweisen.
Dabei zeigt sich, dass zumindest die anthropologische sowie die rezeptionsorientierte Perspektive zahlreiche Gemeinsamkeiten mit der Reiss’schen Theorie aufweisen. Insbesondere die Lebensmotive Macht, Neugierde, Status, sozialer Kontakt, Idealismus, Aktivität, Romantik, Familie und Ruhe können als Erklärung für die Attraktivität von Unterhaltungsangeboten herangezogen werden. Inwieweit diese Motive durch Mediennutzung zufriedengestellt werden können, ist jedoch bei jedem Menschen unterschiedlich.
Unterhaltung aus lebensmotivationaler Sicht
Der Zusammenhang zwischen Unterhaltung und Reiss' Theorie der 16 Lebensmotive