Die Forderung nach Durchschaubarkeit von Unternehmen durch transparente Kommunikation ist als unreflektiertes Ideal gesellschaftlich etabliert. Dies birgt einen Zielkonflikt für die Unternehmenskommunikation: Zum einen ist sie seitens der Anspruchsgruppen mit unkonkreten Forderungen nach „mehr“ Information konfrontiert. Zum anderen unterliegt sie den Interessen ihres Auftraggebers, für den es nicht immer wünschenswert ist, vollständige Transparenz zu gewährleisten. Die Arbeit diskutiert daher Transparenzforderungen und setzt sich kritisch mit diesen auseinander. Am Beispiel von Mitarbeitern und Kunden werden zunächst Transparenzerwartungen konkretisiert. Weiterhin werden kommunikative Techniken hinterfragt, welche erlauben, den Schein einer transparenten Kommunikation herzustellen, ohne vollständige Transparenz zu gewährleisten. Eine vergleichende Online-Befragung (N=159) dient dazu, die Akzeptanz jener Techniken in Abhängigkeit von Transparenzerwartungen zu untersuchen.
Die Studie zeigt, dass Mitarbeiter höhere Transparenzerwartungen haben. Intransparenzen in der Unternehmenskommunikation sind für sie eher inakzeptabel. Die Akzeptanz von Intransparenz wird zwar durch die gewählte Kommunikationstechnik beeinflusst, jedoch erfahren alle untersuchten Techniken in beiden Anspruchsgruppen geringe Akzeptanz. Auch beeinflussen Transparenzerwartungen die Akzeptanz von Intransparenz. Die Studie zeigt diesbezüglich sehr durchmischte Ergebnisse.
(Un-)durchschaubar?!
Eine vergleichende Analyse der Akzeptanz von Täuschungen in der Unternehmenskommunikation infolge widersprüchlicher Transparenzerwartungen