Die Popularisierung der Presseberichterstattung in Folge der Ökonomisierung wurde bisher für die Mediensysteme verschiedener Länder bestätigt. In der vorliegenden Forschungsarbeit wird untersucht, ob dieser Wandel auch in der Schweiz erkennbar ist. Konkret wird die Fragestellung, ob als Folge der Ökonomisierung die Popularisierung zugenommen hat, anhand einer inhaltsanalytischen Längsschnittstudie der Abstimmungsberichterstattung von drei Schweizer Leitmedien (Neue Zürcher Zeitung, Tages-Anzeiger und Blick) am Fallbeispiel der Einwanderungspolitik geprüft. Insgesamt wurden 466 Artikel auf ihren Popularisierungsgrad analysiert.
Die empirischen Ergebnisse der Arbeit deuten darauf hin, dass aufgrund der Ökonomisierung des Mediensystems sich die Medien bei der Produktion ihrer Inhalte verstärkt an marktwirtschaftlichen Kriterien ausrichten. Entsprechend wird in der Arbeit die Popularisierung der Medieninhalte als Wettbewerbsstrategie identifiziert. Mit Blick auf den Aufbau von Artikeln ist eine Popularisierung der optischen Gestaltung, des Formats, der Verständlichkeit sowie der strukturierenden Elemente der Beiträge zu erkennen. Hinzu kommt die Popularisierung der Erzählstrukturen. Trotz zunehmender Popularisierung dauern die Unterschiede zwischen den einzelnen Medientypen aber an, sie bleiben ihrer Linie in gewisser Hinsicht treu. Insgesamt hat die Popularisierung der Schweizer Abstimmungsberichterstattung also nur eingeschränkt zugenommen.
Treibt die Ökonomisierung die Popularisierung der Presse auf die Spitze?
Die Popularisierung der Presse am Fallbeispiel der Abstimmungsberichterstattung zur Ausländerpolitik im Zeitverlauf