Die Transformation des polnischen Mediensystems wurde bereits vielfach beschrieben und analysiert. Die bisherigen Beiträge weisen aber meist zwei zentrale Schwächen auf: einen Mangel an theoretischer Fundierung und einen verengten Fokus auf die Zeit nach 1989. Diese Diplomarbeit arbeitet daher zunächst den aktuellen Stand der sozialwissenschaftlichen Theoriebildung und des Beitrags der Medienwissenschaft zum Thema Transformation auf, um auf dieser Basis zwei Untersuchungsmodelle zu entwickeln. Das statische Modell ist systemorientiert und dient der Beschreibung von Mediensystemen in der Transformation anhand von fünf Ebenen (Typ/Phase des Mediensystems, Medienpolitik, Medienanbieter, Medieninhalte und Rezipienten). Dagegen soll das dynamische, akteursorientierte Modell die Veränderungen zwischen zwei Zeitpunkten erklären können. Nach einer kurzen Beschreibung der polnischen Geschichte und Gesellschaft finden diese beiden Modelle Anwendung auf die Untersuchungszeitpunkte 1975, 1985 und 2005. Es zeigt sich dabei eine Entwicklung von einem „geschlossenen, östlich-realsozialistischen Mediensystem“ über ein „gespaltenes Mediensystem in der Prä-Transitionsphase“ hin zum heutigen „offenen, konzeptionell hybriden Mediensystem in der Reifephase“. Die Anwendung des dynamischen Modells erfolgt nur explorativ zur Erklärung dieser Veränderungen. Auf Basis dieser Ergebnisse lassen sich zum Schluss der Arbeit zukünftige Entwicklungen prognostizieren.
Transformation des polnischen Mediensystems
Eine Analyse in drei Querschnitten