Politik, Medien und Pluralismus sind Kernelemente einer gut funktionierenden Demokratie und sollten daher strikt voneinander getrennt werden. Oftmals passiert es aber, dass durch Medienkonzentration diese Elemente sehr nah aneinander rücken und sich vermischen.
Die italienische Provinz Südtirol stellt dabei einen Spezialfall dar. Durch die Sprachbarriere der deutschen Bevölkerung werden kaum italienische Nachrichten konsumiert und Informationen werden fast zur Gänze von einem lokalen deutschen Medienhaus gezogen: der Athesia. Da die Athesia in Vergangenheit sehr stark mit der vorherrschenden deutschen Partei SVP zusammengearbeitet hat, beschäftigt sich die Arbeit mit der Frage, wie politisch voreingenommen das Medienhaus bei wichtigen Wahlentscheidungen berichtet. Als Beispiel für eine solche Wahl wurde das Verfassungsreferendum in Italien 2016 hergenommen, das als Wichtigstes und Größtes seit dem zweiten Weltkrieg gilt. Umrahmt wird die Arbeit durch die Ansätze Agenda Setting, Framing, politische Kommunikation und Medienkonzentration.
Durch eine quantitative Inhaltsanalyse wurde durch eine Vollerhebung in Kombination mit Experteninterviews die Vermutung, dass der Konzern noch eine starke Verbindung zur SVP hat und daher vorrangig aus der Sicht der Partei berichtet, untersucht und weitgehend bestätigt. Lediglich ein Onlineportal des Medienhauses, das aufgrund der Reichweite von den Experten als Randprodukt beschrieben wurde, widerspricht den Annahmen.
The Special Case South Tyrol: The Reporting of Politically biased News Media during Elections
A tendency analysis of the media monopoly Athesia