In der aktuell geführten Diskussion über die Auswirkungen neuer Formen politischer Kommunikation im Social Web mehren sich derzeit kritische Töne: Anstoß nehmen Skeptiker vor allem am Verhalten von Social Networking Site (SNS)-Nutzern: über den „Gefällt mir“- Button von Facebook oder die Einbindung von politischen Symbolen in die persönlichen Profilseiten bringen die Mitglieder massenhaft ihre politischen Präferenzen zum Ausdruck. Ob sie dabei auch am Erreichen politischer Ziele interessiert sind oder lediglich sich selbst positiv darstellen wollen, ist allerdings fragwürdig. Die vorliegende empirische Arbeit greift die Kritik am potenziell substanzlosen SNS-Aktivismus auf: Eine quantitative Online-Befragung der Nutzer von Facebook soll klären, welche politischen Kommunikationsaktivitäten dort ausgeübt werden, ob und wie sich diese zu Typen verdichten lassen und durch welche Motive und sozialen Kontextbedingungen (z. B. Publikumsgröße) das Ausführen der Aktivitäten beeinflusst wird.