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„The return of the already known“ – Wiederaufbereitung von Fernsehserien für das Kino

Eine Untersuchung des Einflusses von 'Fiction-Values' auf die Neuverfilmung von Fernsehserien der 70er-Jahre für das Kino der Gegenwart

Das moderne Kino ist weithin geprägt durch die Wiederaufbereitung älterer Filmproduktionen. Seit einigen Jahren fungieren, auch Fernsehserien als Quelle für Remakes, wobei sich die Adaptionsprozesse dominant auf Serienvorlagen aus den 1970er-Jahren konzentrieren. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, welche Kriterien für die Wiederverfilmung bestimmter Serien für das Kino ausschlaggebend waren, oder anders: Warum werden bestimmte Serienmotive für das Kino neuproduziert und andere nicht?
Hierzu wird in Anlehnung an die Nachrichtenwerttheorie kategorisch eine Reihe so genannter Fiction-Values extrahiert, anhand derer geprüft wird, welchen Einfluss sie auf die Neuauflage von Serien haben. Die postulierte Multiplikatorwirkung der Fiction-Values wird empirisch mithilfe der Serien „Drei Engel für Charlie“ sowie „Starsky und Hutch“ untersucht. Als Gegenprobe erfolgt auch eine Analyse der Serie „Die Zwei“, die bis jetzt nicht für das Kino neuproduziert worden ist.
Die qualitative Filmanalyse zeigt, dass die untersuchten Merkmale nicht nur in der jeweiligen Serienfolge und Filmversion, sondern auch innerhalb der beiden Gruppen übereinstimmend verwendet werden. Dagegen kann bei der unverfilmten Serie keine kongruente Ausprägung der Fiction-Values nachgewiesen werden. Die Analyse zeigt also, dass durchaus Selektionskriterien existieren, die für die Auswahl bestimmter Vorlagen für eine Neuverfilmung relevant sind.