transfer 27(2) » Neue Informations- und Kommunikationstechnologien

Teamwork makes the dream work?

Eine qualitative Untersuchung der optimalen Gestaltung von Coworking Spaces anhand aktueller Trends und Entwicklungen in der Arbeitswelt

Verschiedene Trends und Entwicklungen haben unsere Gesellschaft inklusive der Arbeitswelt in den vergangenen Jahren stark beeinflusst und werden dies auch zukünftig tun. Der technologische Fortschritt, die Globalisierung, der demographische Wandel sowie veränderte institutionelle Rahmenbedingungen konnten als treibende Kräfte identifiziert werden, welche die Ansprüche der Erwerbstätigen an die Arbeitswelt prägen. Die Entwicklungen ermöglichen gänzlich neue Arbeits- und Geschäftskonzepte wie das Modell Coworking, das sich insbesondere durch einen hohen Grad an Flexibilität auszeichnet. Im Zuge der New Work Bewegung gewinnt das Modell nach und nach an Aufmerksamkeit, was sich auch in einer steigenden Nachfrage zeigt. Coworking rückt nicht nur als Arbeitsmodell, sondern auch als Geschäftsmodell immer stärker in den Fokus gesellschaftlicher Diskurse und bietet in Form von Coworking Spaces als Provider von Kommunikationsdienstleistungen mehr als vier Millionen Menschen weltweit einen Platz zum Arbeiten und Vernetzen.

Die vorliegende Forschungsarbeit untersucht, anhand welcher strategischen Perspektiven ein erfolgreiches zukunftsorientiertes Angebot vom Arbeitsmodell Coworking gestaltet werden kann. In diesem Zuge werden insbesondere Aspekte wie eine geeignete Infrastruktur, effektive Kommunikationswege sowie die Vereinbarkeit der eigenen Tätigkeit mit dem Arbeitsmodell Coworking beleuchtet. Als Fallbeispiel der Untersuchung agiert der Coworking Space Hafven in Hannover. Unter dem Einsatz von sechs Leitfadeninterviews mit Nutzer:innen und Anbieter:innen des Hafven, konnten Handlungsempfehlungen für die optimale Gestaltung von Coworking Spaces als Ergebnis dieser Arbeit abgeleitet werden. Empfohlen wird insbesondere die Gestaltung möglichst variabler Arbeitsszenarien und der stetige Austausch zwischen Anbieter:innen und Nutzer:innen, um die Bedürfnisse der heterogenen Nutzer:innenschaft zu verwerten. Digitale Kommunikationswege sollen dabei helfen, neue potenzielle Nutzer:innen zu akquirieren und analoge Wege, die User Experience zu verbessern. Ein Ansatz kann es zudem sein, Testphasen anzubieten und zu begleiten sowie durch eine hohe Wandelbarkeit den stark geforderten Faktor der Flexibilität zu forcieren.