Die Integration in gesellschaftliche Gruppen wird als menschliches Grundbedürfnis verstanden. Der Mediennutzung wird eine sozial-integrative Funktion zugesprochen, da der Bezug auf massenmediale Inhalte im Rahmen der Anschlusskommunikation den Rezipienten eine aktive Positionierung im sozialen Umfeld ermöglicht. Die Charakteristiken von sozialen Beziehungen und die Funktionen der interpersonalen Kommunikation können sich dabei gegenseitig beeinflussen. Die vorliegende Studie befasst sich deshalb mit der Fragestellung, ob die Sympathie gegenüber dem Kommunikationspartner und die bei diesem wahrgenommene Sympathie einem selbst gegenüber einen Einfluss auf die individuelle Bewertung der Anschlusskommunikation haben. Im Rahmen eines Experimentes rezipierten 54 Teilnehmer paarweise einen Fernsehbericht, dessen Inhalt anschliessend diskutiert wurde. Mithilfe von Fragebogen vor und nach der Rezeption wurden unter anderem empfundene und wahrgenommene Sympathien sowie die Bewertung der Anschlusskommunikation erhoben. Es zeigte sich, dass sowohl die Sympathie als auch die wahrgenommene Sympathie einen signifikanten positiven Einfluss auf das Empfinden der Anschlusskommunikation haben. Je grösser die Sympathie für den Teilnahmepartner oder die wahrgenommene Sympathie des Teilnahmepartners zur eigenen Person eingeschätzt wurden, desto positiver wurde die Anschlusskommunikation empfunden.