Bei der Arbeit handelt es sich um die erste Biographie der oberösterreichischen Publizistin Susi Wallner (1868-1944). Sie war Feuilletonistin und verfasste u.a. Anthologien und Mundartgedichte. Theoretischer Hintergrund der Arbeit: Journalistische Qualitätskriterien (Wallisch 1995), Feuilletonismus (Haacke, Haufler et al. 1928), Anonymität/ Pseudonymität, die politische Situation mit aufkeimendem Nationalismus und Antisemitismus sowie der Provinzliteratur.
Vorgehensweise: 1. Analyse der Rezeptionsgeschichte des Wallnerschen Oeuvres mit Hauptaugenmerk auf Camillo Valerian Susan, Hermann Bahr, literarische Vereine und Rezeptionsweisen bis in die Gegenwart (Printmedien). 2. Textanalyse der Erzählungen Wallners aus der Oesterreichischen Volks-Zeitung (1902-1922) anhand eines eigens erstellten Fragenkatalogs zu den Bereichen ‚Formales‘, ‚Inhalt‘ und ‚Sprache/Stil‘, basierend auf den Methoden von Objektiver Hermeneutik und qualitativer Inhaltsanalyse.
Ergebnisse: Hauptaugenmerk der Autorin liegt auf sprachlich gekonnter, in sozialkritischer Vermittlung individueller Lebensgeschichten. Niemals negierte sie ihre Weiblichkeit, hob sich stets inhaltlich und stilistisch von den übrigen feuilletonistischen Beiträgen ab und glänzte v.a. mit ihren Interviews. Sie verteidigte eine positive Form des Nationalismus mit christlichen Wert- und Moralvorstellungen.
Susi Wallner
Die oberösterreichische Publizistin als Reflexion von Politik, Presse und Sozialökonomie des ausgehenden 19. und beginnnenden 20. Jahrhunderts