In dieser Arbeit werden auf Basis von Theorien und Modellen der Strategieforschung die Strategien und das Strategische Management von klassischen Musikfestivals untersucht. Das geschieht durch die Betrachtung der Festivals aus fünf unterschiedlichen Perspektiven. Wettbewerbsstrategie und Wertschöpfungskette nach Porter, Kernkompetenzen nach Hamel & Prahalad, Stakeholdermanagement und Innovationen sind Gegenstand der Analyse. Die Relevanz dieser Untersuchung steht vor dem Hintergrund schwindender Subventionen durch öffentliche Mittel im Klassikbereich und einer daraus resultierenden Krise des klassischen Konzerts, Musiktheaters und der Oper außer Frage. Immer mehr und vielfältigere musikalische Unterhaltungsangebote entstehen und damit eine zunehmend unsicherere Beziehung der Unternehmen der Klassikbranche zu den Publika. Die Untersuchung von Wertschöpfungsprozessen klassischer Musikfestivals hat bisher kaum stattgefunden, ist aber in Anbetracht der eben beschriebenen Situation längst überfällig und wird in dieser Arbeit zum Gegenstand empirischer Forschung. Vor diesem Hintergrund werden Führungskräfte verschiedener klassischer Musikfestivals in Niedersachsen als Experten in Einzel-Interviews befragt. Durch die Auswertung der so gewonnenen Daten wird herausgestellt, welche Aktivitäten klassische Musikfestivals durchführen, wo sie sich ähneln, was sie unterscheidet und wer davon profitiert, um damit einen Beitrag zu ihrer Entwicklung und der Entwicklung des klassischen Konzertwesens allgemein leisten zu können.