Die Arbeit untersucht auf Basis einer quantitativen Inhaltsanalyse das Medienimage Roland Kochs während der hessischen Landtagswahlkämpfe 2008 und 2009 in den überregionalen Tageszeitungen Welt, FAZ, Süddeutsche, Frankfurter Rundschau und taz sowie in der Boulevardzeitung Bild.
Da der hessische Ministerpräsident sich im Wahlkampf 2008 für einen Kurs politischer Polarisierung entschied, anlässlich der Neuwahlen ein Jahr später jedoch den Versuch einer Image-Neuinszenierung wagte, indem er sich nun als milder Landesvater gerierte, stellt sich die Frage, inwieweit die Medien diese veränderte Selbstdarstellung billigen und über sie berichten. Kann Roland Koch im zweiten Untersuchungszeitraum tatsächlich von einem besseren Medienimage profitieren?
Im Rahmen der Zeitreihenanalysen der Wahlkampfberichterstattung über Koch wird u.a. Wert darauf gelegt, die Ergebnisse der Inhaltsanalyse unmittelbar in das Geschehen beider Wahlkämpfe sowie die Konfrontation der Parteien einzubetten. Die Untersuchung von Kochs Medienimage wird ergänzt um Spezifika politischer Medienberichterstattung wie z.B. das Phänomen der tendenziösen Berichterstattung oder des Amtsbonus. So kann am Beispiel Roland Kochs und seiner Rolle in den hessischen Wahlkämpfen letztlich nicht nur eine extreme Bewertungsdiskrepanz zwischen konservativer und liberaler Presse nachgewiesen werden, sondern auch, dass etablierte Politiker durchaus vor großen Herausforderungen stehen, wenn es darum geht, ein neues Image für sich zu entwerfen.
„Stahlkugel in Watte“
Eine vergleichende Inhaltsanalyse zum Medienimage Roland Kochs während des hessischen Landtagswahlkampfes 2008 und 2009