Wie man an den Zuschauer- und Marktanteilen erkennen kann, ist die Sportberichterstattung heute eine der wichtigsten Programmsparten im Fernsehen. In den letzten Jahren hat sich deshalb der Konkurrenzdruck um die Übertragung von Sportereignissen immer mehr gesteigert. Das wird vor allem dann deutlich, wenn wieder Millionen von Euro für Senderechte ausgegeben werden.
In einer empirischen Analyse soll anhand der Konvergenzhypothese zunächst geklärt werden, ob bei den öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern eine Annäherung im Programmgenre ‚Sport‘ stattfindet, ob es also ein uniformes Programmbild gibt, oder ob sich das Sportprogramm in einer wünschenswerten Vielfalt präsentiert.
In einem weiteren Schritt wird mit Hilfe der Nachrichtenwerttheorie ermittelt, welche Nachrichtenfaktoren für die Sportberichterstattung Relevanz besitzen. Dabei sollen Unterschiede bei den Sendern, Sportarten und anderen Sendungsmerkmalen dargestellt werden.
In einem inhaltsanalytischen Vergleich wurden 50 Sendungen der Sender ARD, ZDF, RTL und SAT.1 verglichen. Dabei zeigte sich ein sehr uniformes, vorhersehbares Sportprofil der einzelnen Sender. In Bezug auf die Nachrichtenfaktoren wurde deutlich, dass knapp die Hälfte der untersuchten Faktoren Relevanz für die Sportberichterstattung besaß. Allerdings ließen sich keine konkreten sender- bzw. systemspezifischen Unterschiede feststellen. Ähnlichkeiten waren dagegen senderübergreifend und abhängig von den einzelnen Variablen erkennbar.
Sportberichterstattung im Fernsehen
Ein empirischer Vergleich von ARD, ZDF, RTL und SAT.1 anhand der Konvergenzhypothese und der Nachrichtenwert-Theorie