Die Pharmaindustrie steht heute vor besonderen Herausforderungen. Pharmafirmen sind konfrontiert mit den Erwartungen unterschiedlicher Stakeholder. Die Arbeit untersucht, wie die Firmen in den Medien verschiedener Länder bezüglich ihrer unternehmerischen Verantwortung thematisiert werden. Im Fokus steht die Frage, welchen Einfluss länderspezifische Unterschiede auf die Berichterstattung haben. Auch wird untersucht, ob Unternehmen in ihrem Gastland anders thematisiert werden als in ihrem Heimatland. Mit einer qualitativ-quantitativen Inhaltsanalyse wird die Berichterstattung zu den Pharmafirmen Novartis, Bayer und Pfizer in Zeitungen der deutschsprachigen Schweiz sowie des deutschen und amerikanischen Raumes analysiert. Die Ergebnisse bestätigen, dass es in der Berichterstattung der verschiedenen Länder einige Unterschiede gibt. So wird CSR von Pharmafirmen im Heimatland hauptsächlich über freiwillig-ethische Themen thematisiert, während die Berichterstattung im Gastland eher auf gesetzliche Aspekte fokussiert. Daneben lassen sich aber auch viele Gemeinsamkeiten erkennen. In allen drei Ländern machen philanthropische Themen nur einen kleinen Teil der Diskussion um die soziale Verantwortung von Unternehmen aus, freiwillig-ethischen Themen kommt eine viel grössere Bedeutung zu. Auch bezüglich der thematisierten Stakeholder sowie der konkreten Themen zeigen sich – neben den erwarteten Unterschieden – einige Ähnlichkeiten über die Länder hinweg.
Sozialreputation in den Medien: Wie werden Pharmafirmen thematisiert?
Eine inhaltsanalytische Untersuchung zu länderspezifischen Unterschieden in der massenmedialen Thematisierung von Corporate Social Responsibility