Die Theorie sozialer Vergleichsprozesse (Festinger, 1954) postuliert, dass der Mensch ein ständiges Bedürfnis danach hat, sich mit anderen zu vergleichen. Der Wandel der Medienlandschaft und die sich verändernden Mediennutzungsgewohnheiten lassen vermuten, dass auch Personen aus den Medien zu Vergleichspersonen werden können. Inwieweit dies der Fall ist, wurde mittels einer experimentellen Studie am Medium Zeitung überprüft. Dabei wurde auch untersucht, wie der situative Kontext, in dem die Medienperson dargestellt wird, auf den Vergleich wirkt und welchen Einfluss die persönliche Voreinstellung gegenüber der Medienperson auf den Vergleichsprozess hat. Die Studie, an der 217 Studierende teilnahmen, wurde als 2×2-Design mit den Variablen situativer Kontext (positiv/negativ) und Voreinstellung (vorhanden/nicht vorhanden) konzipiert. Weiterhin wurden die Variablen wahrgenommene Ähnlichkeit, Selbstwert, affektive Reaktion auf den Vergleich und die allgemeine Neigung zu sozialen Vergleichen berücksichtigt.
Die Studie bestätigt, dass Medienpersonen zum Vergleich herangezogen werden. Diese Vergleiche haben jedoch eine andere Bedeutung als Vergleiche mit realen Personen und finden nicht automatisiert statt. Ob es zu einem Vergleich kommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, insbesondere von der Bekanntheit und Relevanz der Medienperson. Die persönliche Einstellung gegenüber der Medienperson beeinflusst den Vergleich stärker als der situative Kontext, in welchem die Medienperson gezeigt wird.
Soziale Vergleiche mit Medienpersonen
Eine experimentelle Studie zum Einfluss des situativen Kontextes und der Voreinstellung auf den sozialen Vergleich mit Medienpersonen