Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht über Snapchat berichtet wird. Das neue soziale Netzwerk, welches 10-sekündige Videos bereits 24 Stunden nach dem Teilen wieder löscht, erfreut sich zunehmender Beliebtheit, ergibt für einige aber auch keinen Sinn. Die Arbeit fragt daher nach den Nutzungsmustern und -motiven sowie dem Stellenwert der App im Alltag der deutschen Nutzer. Dazu wurden auf Basis der Habitus-Kapital-Theorie des Soziologen Bourdieu sieben qualitative Online-Interviews mit 21-38-jährigen Nutzern von Snapchat im deutschsprachigen Raum durchgeführt. Darauf aufbauend wurde eine Nutzertypologie erstellt und dazugehörigen Einflussfaktoren identifiziert.
Der theoretische Rahmen motivierte dazu, die Snapchatnutzung in Abhängigkeit vom Habitus und der sozialen Position zu betrachten. Aufgrund des Forschungsstandes wurde schließlich von zwei zentralen Motiven für die Snapchatnutzung ausgegangen: Kapitalmanagement und Identitätsmanagement. Die Untersuchung hat in diesem Zusammenhang vier verschiedene Typen ergeben (Die Trendsetter, Die Optimisten, Die Anhänglichen, Die Zurückhaltenden), die sich in ihren Motiven sowie dem Stellenwert der Snapchatnutzung unterscheiden. Weiter konnte festgestellt werden, dass insbesondere Einflussfaktoren wie die Nähe zum Gegenstand, Karriereambition, Lebensphase und das familiäre Umfeld eine tragende Rolle in der Art und Frequenz der Nutzung spielen.
Snapchat im Alltag
Eine qualitative Studie zu den Nutzungsmotiven von Snapchat