Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Onlinemedien-Nutzung von Senioren und geht ausgehend vom RREEMM-Modell nach Lindenberg (1981) und dem Lebensstil-Konzept nach Rosengren (1996) der Frage nach, welche Erklärungsfaktoren für das Nutzungsverhalten von Onlinemedien verantwortlich, und speziell welche Präferenzen und Restriktionen dabei von Bedeutung sind.
Die Relevanz lässt sich damit begründen, dass ältere Menschen, vor dem Hintergrund der steigenden gesellschaftlichen Bedeutung des Internets, aufgrund ihrer Nicht- bzw. Wenignutzung zunehmend Gefahr laufen gesellschaftlich ausgeschlossen bzw. benachteiligt zu werden.
Um mit dieser Arbeit einen Beitrag zur Verbesserung der leisten zu können, wurden mithilfe eines standardisierten Fragebogens dazu 425 zufällig ausgewählte Senioren Ilmenaus schriftlich befragt.
Die Ergebnisse zeigten, dass als zentrale Ursachen für das Internetnutzungsverhalten weniger die soziodemografische Merkmale der Senioren, sondern vielmehr deren komplexe und individuelle Lebensstile verantwortlich sind. Die Internetnutzung ist somit vor allem von der Medienerfahrung und dem sozialen Umfeld wie dem Bildungsstand und verfügbaren Einkommen abhängig.
Weiterhin ließ sich feststellen, dass speziell für die Nichtnutzung von Onlinemedien, besonders medienbezogene Gründe, wie die eingeschränkte Datensicherheit und das angenommene Suchtpotenzial des Internets verantwortlich sind.