Seit 19 Jahren bestätigt die jährlich von der AG.MA durchgeführte repräsentative Studie zur Hörfunknutzung in Deutschland, die Media-Analyse, dass jeder Radiohörer trotz eines wachsenden Senderangebots im Hörfunk nur sehr wenige Sender tatsächlich nutzt. Die Arbeit verfolgt zwei Ziele. Zum einen versucht sie einen Erklärungsbeitrag zu den Ursachen der außerordentlichen Senderbindung im Hörfunk zu liefern. Zum anderen möchte sie Unterschiede im Ausmaß der Senderbindung herausstellen, indem sie im Rahmen einer Sekundärauswertung der Media-Analyse 2000 zwischen verschiedenen Hörfunknutzungstypen differenziert.
Ergebnis: Das auf die akustische Wahrnehmung beschränkte Radio erlaubt durch die zunehmende Formatierung der Sender eine begleitende Nutzung, bei der die Senderbindung vor allem auf die Trägheit der Hörer zurückgeführt werden kann, einen geeigneten Anbieter für die Befriedigung der persönlichen Bedürfnisse zu suchen. Der Vergleich von fünf mit Hilfe der Clusteranalyse ermittelten Hörertypen hinsichtlich ihrer Radionutzung im Tagesverlauf hat zudem gezeigt, dass das Hören mehrerer Radiosender weder das Resultat eines erhöhten Radiokonsums noch einer spezifischen Nutzungshäufigkeit im Tagesverlauf ist. Als Indikator für eine geringere Senderbindung kann es jedoch in wenigen Fällen mit einem Wechsel der Hörsituation (im Haus, im Auto etc.) erklärt werden.
Senderbindung im Hörfunk
Eine Sekundärauswertung der Media-Analyse 2000 zur Hörfunknutzung in Deutschland