Die Studie untersucht, warum Facebook-Nutzer Kontaktinformationen, persönliche Angaben sowie Identitätsinformationen in ihren Profilen veröffentlichen. Mittels Online-Befragung von 225 Nutzern wurden die gesuchten Gratifikationen, die Persönlichkeitsmerkmale nach dem Fünf-Faktoren-Modell, die Selbstkonzeptklarheit sowie das psychologische Bedürfnis nach Privatsphäre erhoben, um die Zusammenhänge zur preisgegebenen Informationsmenge, Ehrlichkeit und Exaktheit bei der Veröffentlichung, sowie zur bewussten Preisgabe zu untersuchen. Die Studie zeigt, dass lediglich die Eigenschaft Gewissenhaftigkeit des Fünf-Faktoren-Modells mit der Selbstoffenbarung in Facebook-Profilen im Zusammenhang steht. Je gewissenhafter die Personen sind, desto weniger persönliche Informationen werden im Profil angegeben. Das Bedürfnis nach Privatsphäre beeinflusst nur die Ehrlichkeit und Exaktheit bei der Informationspreisgabe. Entscheidend für die Selbstoffenbarung ist jedoch die Selbstkonzeptklarheit. Je unklarer das Selbstkonzept, desto mehr Informationen werden preisgegeben, und desto mehr wird Facebook folglich zum Identitätsmanagement genutzt. Das größere Gewicht hatten in dieser Studie aber die gesuchten Gratifikationen. Insbesondere die Mitglieder, die Facebook anlässlich der bequemen und effizienten Kommunikationsmöglichkeit nutzen, sich selbst darstellen möchten oder das Bedürfnis haben, bestehende Beziehungen aufrecht zu erhalten, neigen zur Selbstoffenbarung in ihrem Facebook-Profil.
Selbstoffenbarung in Facebook-Profilen
Persönlichkeitseigenschaften und Gratifikationen