Die Studie untersucht den Zusammenhang depressiver Tendenzen mit der Wahrnehmung von Social Network Sites (SNS)-Fotos sowie den Umgang mit SNS-Fotos. Die Daten stammen aus einer dreiwelligen Online-Panelbefragung, an der 841 Personen teilnahmen. Bezüglich der Wahrnehmung von SNS-Fotos zeigt die Untersuchung, dass mit stärkeren depressiven Tendenzen SNS-Fotos zu einer negativeren Wahrnehmung des eigenen Lebens führen und dass sich diese, insbesondere in Kombination mit stark passiver SNS-Nutzung, negativ auf den Verlauf der Krankheit auswirken. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass depressive Personen im Umgang mit SNS-Fotos mehr Zeit für das Veröffentlichen von Fotos aufwenden. Außerdem wird in der vorliegenden Studie erstmals das RPA Modell im Kontext von Depression angewandt, um den sehr unterschiedlichen Umgang depressiver Personen mit SNS-Fotos zu ergründen. Mediationsmodelle verdeutlichen die Zusammenhänge der untersuchten Mediatorvariablen Foto-Aktivität, der passiven Nutzung von SNS und der negativen Wahrnehmung des eigenen Lebens sowie insbesondere deren Langzeiteffekte auf depressive Tendenzen. Die Ergebnisse leisten einen wichtigen Beitrag, das bislang wissenschaftlich kaum erschlossene Feld, der Rolle von SNS-Fotos für das subjektive Wohlbefinden und die Erkrankung Depression, näher zu beleuchten und regen dazu an, SNS-Fotos aufgrund ihrer steigenden gesellschaftlichen Relevanz künftig genauer ins Visier zu nehmen.
Selbstdarstellung 2.0 und Depression.
Das Foto-Verhalten auf Social Network Sites (SNS)