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„Sehen wir glücklich aus?“

Eine mixed-method Studie zur Wahrnehmung der Qualität von Liebesbeziehungen im sozialen Netzwerk Facebook.

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Darstellung einer Liebesbeziehung und der Eindrucksbildung im sozialen Netzwerk Facebook. Die sozialpsychologischen Theorien des Impression Management, der sozialen Wahrnehmung und der Impression Formation wurden auf das soziale Netzwerk Facebook angewendet. Geprüft wurde, inwiefern die Sichtbarkeit und Offenbarung einer Liebesbeziehung im sozialen Netzwerk Facebook die Wahrnehmung der Qualität dieser sowie das Sympathieempfinden beeinflusst. Dazu wurde in einer ersten Studie eine quantitative Online-Befragung mit 120 Paaren in heterosexuellen Partnerschaften (N = 240) durchgeführt und die Facebook-Profile derselben Teilnehmer_innen einer quantitativen Inhaltsanalyse unterzogen. In einer zweiten quasi-experimentellen Online-Befragung wurden den Proband_innen (N = 142) jeweils 24 manipulierte Facebook-Testprofile vorgelegt und die Wahrnehmung von Zufriedenheit, Commitment sowie das Sympathieempfinden erfasst.
Ergebnisse zeigten, dass die wahrgenommene Qualität der Liebesbeziehung von der Selbstauskunft der Teilnehmer_innen abweicht (Studie 1). Ferner konnte festgestellt werden, dass sowohl die Sichtbarkeit als auch die Selbstoffenbarung einer Liebesbeziehung, die Wahrnehmung der Qualität dieser beeinflusst (Studie 1 und 2). Es konnte nur für die Determinante Profilbild (dyadisch, non-dyadisch) ein Einfluss auf das Sympathieempfinden nachgewiesen werden (Studie 2).