Im Frühling 2003 trat das Schwere Akute Respiratorische Syndrom (SARS) aus dem Nichts in die öffentliche Wahrnehmung und löste auf der ganzen Welt große Besorgnis und zeitweise panische Zustände aus. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnete SARS als die „erste globale Epidemie des 21. Jahrhunderts“, welche im Zeitraum vom 1. November 2002 bis zum 7. August 2003 insgesamt 916 Menschenleben forderte.
Die Schweiz war mit wenigen Ausnahmen nur am Rande von SARS betroffen, und trotzdem dominierten die Meldungen über die Krankheit kurzfristig die nationalen Medien. Die Arbeit analysiert die Rolle der Schweizer Presse in dieser Entwicklung und zeigt damit die Charaktereigenschaften der Berichterstattung auf.
Insgesamt wurden aus dem entsprechenden Zeitraum 377 Artikel der überregionalen Schweizer Tageszeitungen ‚Neue Zürcher Zeitung‘, ‚Tagesanzeiger‘ und ‚Blick‘ inhaltsanalytisch untersucht. Neben formalen Eigenschaften wie Umfang, Platzierung, journalistische Darstellungsform und Abbildungen wurden die Artikel vorwiegend in Bezug auf inhaltliche Elemente wie Themen, Risikoeinschätzungen, geographische Bezüge, Quellen, Zitate, Informationen zur Krankheit und deren Bezeichnungen untersucht. Vor dem Hintergrund des publizistikwissenschaftlichen Theorieansatzes der Risikokommunikation konnten die Ergebnisse der Untersuchung in einem Schweizer Kontext beurteilt werden, um ein Gesamtbild der Medienberichterstattung über SARS zu zeichnen.
SARS in den Medien
Eine inhaltsanalytische Untersuchung zur Medienberichterstattung über SARS in Schweizer Tageszeitungen