Besonders die letzten beiden Jahrzehnte des 20. Jhdts. waren von einem Rückgang originärer kultureller Strömungen geprägt und lieferten in steigenden Maße eklektisch motivierte Werke. Egal, ob in Medien, Malerei, Design, Film, Mode, Musik – allerorts scheinen stilistische Bricolagen, Zitationen und mehr oder minder offensichtliche Kopien die Ausdrucksformen zu bestimmen. Die Modeindustrie präsentiert saisonal neue Bricolagen vergangener Trends, Filmregieseure zitieren aus dem Fundus der Filmgeschichte, Designer kopieren die Klassiker ihres Genres und DJs (Disk-Jockeys)schaffen zeitgenössische Elektronik mit Versatzstücken aus Delta Blues und Punk.
Welche Motive liegen dieser ‚Sampling Culture‘ zugrunde? Als Basis für die Auseinandersetzung mit dem Thema dienten dem Verfasser die ‚Cultural Studies‘. Zur näheren Eröterung wurden soziologische, kunstgeschichtliche, kommunikations- und kulturwissenschaftliche Theorien herangezogen. Ausgehend von der Frage „Ist Sampling eine neue Kulturtechnik?“ werden die Entwicklung, Funktion und kulturelle Verortung des Phänomens dargestellt und dessen Auswirkungen auf Medien, Mode, Film, Design exemplifiziert.
Als eingehender beschriebenes Fallbeispiel dient die DJ- Kultur – jene Kultur, in der das zeitgenössische Sampling seinen Ausgang nahm und anhand derer Spannungsfelder wie die Beeinflussung von Subkultur und Massenmedien beschrieben werden.
Sampling Culture
Die DJ-Kultur als Fallbeispiel für den kulturellen Eklektizismus des ausklingenden 20. Jahrhunderts