Das Phänomen des Rudelguckens ist bei Fußballspielen mittlerweile zwar weit verbreitet, schaut man allerdings alleine Fußball, so können Bedürfnisse, wie etwa das Erleben eines Gruppengefühls, vermutlich nicht in gleichem Maße befriedigt werden. Social TV bietet den Zuschauern jedoch die Möglichkeit, sich parallel zum Spiel online mit anderen Fans auszutauschen und könnte so einen Ausgleich schaffen. Vor diesem Hintergrund wurde mit einer quantitativen Online-Befragung geprüft, inwieweit Social TV die Befriedigung von üblicherweise bei der Sportrezeption erhaltenen Gratifikationen, wie etwa Erleben von Spannung oder sozialen Kontakten, tatsächlich beeinflusst. Die Ergebnisse zeigen, dass Social TV unterschiedlich wirkt: Während das Bedürfnis nach aktiver Teilhabe am Spielgeschehen, etwa durch Anfeuern, besser befriedigt wird, werden Erlebensaspekte wie Spannung oder Unterhaltung negativ beeinflusst. Auch wurde deutlich, dass Social TV scheinbar kein adäquater Ersatz für reale soziale Kontakte ist.
Rudelgucken im Web 2.0
Eine quantitative Befragung zum Einfluss von Social TV auf die bei der alleinigen Rezeption von Fußball-Liveübertragungen erhaltenen Gratifikationen