Robert Jungk war seit den späten fünfziger Jahren eine Symbolfigur für aktiven, gewaltlosen Widerstand gegen jegliche Nutzung atomarer Techniken. Er war durch sein publizistisches und persönliches Engagement einer der bekanntesten Vertreter der neuen sozialen Bewegungen. Dennoch ist sein Name seit seinem Tod im Jahre 1994 weitgehend aus der breiten Öffentlichkeit verschwunden oder wie es sein Sohn, Peter Stephan Jungk, mir gegenüber ausgedrückt hat: „Es ist so, als wäre jemand aus dem Sinn, aus der Welt.“
Robert Jungk hat auf über 500 Seiten in seiner Autobiografie sein Leben Revue passieren lassen und dabei immer wieder wichtige Hintergrundinformationen über sein Werk festgehalten, aber auf die Bedeutung seiner Person als Kommunikator sowie die Bedeutung seines Werkes für den Journalismus, insbesondere den Wissenschaftsjournalismus konnte er nicht eingehen. Denn dieser Blickwinkel kann nur von einem ‚Außenstehenden‘ eingenommen werden.
Neben dem Gespräch mit seinem Sohn finden sich in der Diplomarbeit auch die ausführlichen Interviews mit zwei Weggefährten Robert Jungks: Walter Spielmann, Leiter der Salzburger Robert-Jungk-Bibliothek für Zukunftsfragen und Norbert Müllert, dem Miterfinder der Zukunftswerkstätten.
Als methodische Vorgangsweise und theoretisches Gerüst für die Arbeit wählte ich das von Andreas Leutgeb erstmals 1993 präsentierte ‚Modell kommunikationsgeschichtlich biografischer Forschung‘, das zu einer modernen, interdisziplinär orientierten sozialwissenschaftlichen Biografik zu zählen ist.
Robert Jungk
Journalist und Kommunikator