Aus einer demokratie-orientierten Sichtweise ist Nachrichtenjournalismus unabdingbar für die politische Meinungs- und Willensbildung der Bürger. Allerdings ist es notwendig, dass Rezipienten in Medien vertrauen. Laut verschiedener Autoren kann nur dann von Vertrauen die Rede sein, wenn es auch ein Risiko gibt.
Da zwar viel im Bereich Risikokommunikation geforscht wird, jedoch bisher noch nicht ausreichend beleuchtet wurde, ob es auch Risiken der nachrichtenjournalistischen Berichterstattung gibt, widmet sich die Arbeit dieser Forschungslücke in der Journalistik. Mithilfe einer Rezeptionsstudie wurden Wahrnehmung und Wirkung von Nachrichten aus Publikumsperspektive untersucht. Durch ein qualitatives Forschungsdesign wurde explorativ erhoben, wie Rezipienten die Risiken der Nachrichtenrezeption einschätzen. Dies beinhaltete zum einen die Frage, ob solche Risiken überhaupt wahrgenommen werden und zum anderen, um welche Risiken es sich dabei handeln könnte. Es konnten Risiken auf vier Ebenen ausgemacht werden: Es gibt Risiken der unvollständigen, falschen, verzerrten und fehlenden Information.
Dabei stellte sich heraus, dass die Risikowahrnehmung sehr diffus ist und Risiken nur schwer von Ursachen und Auswirkungen unterscheidbar sind. Risiko spielt zwar eine wichtige, bisher jedoch eher intransparente Rolle im Alltag der Mediennutzer. Daher sind weitere Untersuchungen nötig, um die Risikomündigkeit der Bürger zu analysieren.
Riskante Rezeption
Eine explorative Studie zur Einschätzung der Risiken nachrichtenjournalistischer Berichterstattung aus Rezipientensicht